Braut und der Bräutigam im Mittelpunkt der gesamten Aufmerksamkeit

Braut und der Bräutigam im Mittelpunkt der gesamten Aufmerksamkeit

Das Brautpaar kann keine Zweisamkeit genießen

sondern den ganzen Tag unter der Familie und den Freunden sein. Der Hochzeitstag beginnt entweder mit der standesamtlichen oder der kirchlichen Trauung. Nach der Zeremonie fährt die Hochzeitsgesellschaft zur Hochzeitsfeier. Früher dauerte eine Hochzeit zwei Tage, erst einmal wurde im Haus der Braut, dann beim Bräutigam gefeiert. Heutzutage sind die Hochzeiten kürzer, werden aber mit genauso viel Freude und Aufrichtigkeit wie früher gefeiert!

Die standesamtliche Trauung

Am Hochzeitstag kommt der Bräutigam zu der Braut nach Hause und überreicht ihr einen Blumenstrauß. Wenn die Braut den Strauß annimmt, gibt sie ihm das Ja-Wort. Die zukünftige Schwiegermutter bekommt vom Bräutigam einen Blumenstrauß aus weißen und rosa Blumen. Bevor das Paar zum Standesamt fährt, hält der Bräutigams symbolisch bei den Eltern der Braut um die Hand ihrer Tochter an.

Standesamtliche und kirchliche Zeremonie des Ringtausches

Zum Standesamt fährt das Brautpaar in einem Hochzeitszug von 3-4 Autos. In dem ersten Auto, das mit Blumen und Bändern geschmückt ist, sitzt das Brautpaar mit den Trauzeugen.
In den anderen Autos befinden sich ihre Gäste. Aus dem Hochzeitsauto steigen zunächst die Trauzeugen aus und helfen dann dem Brautpaar heraus. Die Tür zum Standesamt öffnet der Trauzeuge.

Bei der Zeremonie

Die Braut steht zur rechten Seite des Bräutigams. Die Trauzeugen stehen leicht seitlich hinter ihnen. Den Brautstrauß hält während der Trauung einer der der Trauzeugen. Nach dem Ja-Wort des Brautpaares, unterschreiben sie ihre Heiratsurkunde, und danach auch die Trauzeugen. Anschließend überreicht der Mitarbeiter des Standesamtes dem Brautpaar die Ringe. Nach diesem symbolischen Akt sind sie offiziell Mann und Frau. Danach überreicht der Mitarbeiter ihnen die Heiratsurkunde und gratuliert ihnen. Nun dürfen die Eltern und Verwandten dem Brautpaar gratulieren und Fotos machen. Nach der Trauung fährt das Brautpaar mit den Trauzeugen zur Halle, wo sie dann von den Gästen empfangen werden und die Hochzeit feiern.

Die kirchliche Trauung

Seit Jahrhunderten ist die kirchliche Trauung in den meisten Ländern ein fester Bestandteil bei der Vermählung eines Paares. Für unsere Vorfahren war es unmöglich, eine Ehe ohne den Segen Gottes einzugehen. Die orthodoxe Kirche betrachtet die Ehe als eine vielseitige Verbindung zwischen Mann und Frau. Sie ist der Ansicht, dass die gegenseitige Unterstützung und Hilfe der Partner das Wichtigste für das Familienglück sind. Die christliche Ehe ist auf die Zeugung von Nachkommen und gegenseitige Erleichterung des Lebens ausgerichtet. Die (orthodoxe) kirchliche Trauung besteht aus drei Teilen und wird folgendermaßen durchgeführt:

Ringaustausch in der Kirche

Wenn das zu vermählende Paar in der Kirche erscheint, bedeutet es, dass der Mann seine Frau von Gott übernimmt. Das Paar wird vom Priester in den Tempel geführt. Mit der 3-maligen Bekreuzigung segnet der Priester zuerst den Bräutigam und dann die Braut. In der anderen Hand hält er brennende Kerzen. Auf jeden Segen hin bekreuzigt sich auch das Brautpaar und nimmt dem Priester die Kerzen ab. Diese stehen für Liebe, die rein sein soll, die Keuschheit der Braut und des Bräutigams und die Gnade Gottes.

Danach betet der Priester für die Rettung des Brautpaares. Anschließend nimmt er die Eheringe vom Altar und steckt sie mit 3-maligem Bekreuzen erst dem Bräutigam, dann der Braut an. Dabei sagt er, es werde nun ein heiliger Bund zwischen ihnen geschlossen. Die Ringe haben eine sehr wichtige Bedeutung, nicht nur, dass sie die Gabe vom Bräutigam an die Braut sind, sondern auch für das ewige, unzertrennliche Bündnis zwischen ihnen.

Die Trauung selbst

Der Bräutigam legt seine rechte Hand auf die rechte Hand seiner Braut und der Priester führt sie zur Mitte des Tempels, wo sie sich auf einen kleinen weißen Teppich stellen, der die Einigkeit und Freude des unzertrennlichen Ehelebens symbolisiert. Sie sind zum Kreuz und zum Evangelium gerichtet und müssen auf die Fragen des Pristers antworten, ob sie den jeweiligen Partner wirklcih heiraten möchten. Ohne das gegenseitige Einverständnis kann eine Ehe nicht geschlossen werden. Nach dem Ja-Wort der beiden beginnt der Gottesdienst.

Der mögliche Ort der kirchlichen Trauung

Der Priester bittet Gott darum, dass er sie segne und ihnen Kinder schenke. Nach dem Gebet beginnt die Kronenaufsetzung: Der Priester nimmt eine Krone, bekreuzigt sich damit und sagt: “Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes wird das Gotteskind (Name des Bräutigams) getraut.” Dann lässt er den Bräutigam das Bild Jesu auf der Krone küssen und setzt sie ihm auf. Danach muss die Braut genau dasselbe tun.

Die Kronen symbolisieren die Ehre, den Bund Gottes mit der Kirche einzugehen

Nun wartet das Brautpaar darauf, dass der Priester sie erneut segnet. Dieser spricht drei mal, der Vater im Himmel möge sie trauen. Anschließend folgt eine Lesung aus dem Evangelium, welches das Ehepaar küssen muss. Im Anschluss kommt noch ein Gebet, dass die Eheleute in Frieden und Einverständnis leben möge. Die Ehe solle ehrlich und das Zusammenleben rein sein. Danach wird ein Kelch mit Rotwein gebracht und der Priester segnet den gesamten Umgang des Mannes mit der Frau.

Von nun an muss für das Ehepaar alles gleich sein: Die Freude, das Glück, aber auch Unglück, die Not und der Kummer. Der Wein wird als Zeichen der Freude und Lustigkeit getrunken. Der Priester lässt das junge Ehepaar 3 mal aus dem Kelch trinken, zuerst den Mann – als Familienoberhaupt, und dann die Frau (Es sind üblicherweise nur 3 kleine Schlückchen). Danach nimmt der Priester die rechten Hände von Braut und Bräutigam und legt seine Hand über sie, dies ist das Zeichen, dass der Mann seine Ehefrau von der Kirche bekommt und dass sie für immer in Gottes Namen verbunden sind.

Hochzeitsbräuche und Sitten, direkt nach der standesamtlichen und kirchlichen Trauungszeremonie

Nach dieser Prozedur führt der Priester sie 3 mal um das Evangelium und das Kreuz. Die Kreise symbolisieren die Ewigkeit der Ehe. Danach nimmt der Priester die Kronen des Brautpaars ab und lässt sie erneut das Bild Jesu küssen. Zum Anschluss folgt noch ein Gebet, in dem der Prister Gott um Frieden für das Ehepaar bittet.

Genehmigung der Kronen

Nun folgt die Genehmigung der Kronen. Zuerst wird ein Gebet gesprochen, dass Gott die Kronenaufsetzung genehmigt und die Eheleute nicht geschieden werden. Dann bekreuzigt der Priester die Eheleute und gratuliert ihnen dazu, dass sie den Segen Gottes bekommen haben. Als letzten Schritt der Kronengenehmigung führt er das frisch vermählte Ehepaar in den Altarvorraum und lässt sie die Heiligenbilder küssen, mit denen sie von den Eltern vor der Trauung gesegnet wurden.

Beider kirchlichen Trauung muss man auf folgendes achten

“Die Trauung wird nicht an Diens-, Donners-, Sonn- oder Feiertagen durchgeführt Alle Gäste müssen pünktlich zur Trauung erscheinen und sich in der richtigen Reihenfolge hinstellen: Die Gäste des Bräutigams in der rechten Reihe, die Gäste der Braut in der linken Reihe Es müssen vorher außerdem Traukerzen in der Kirche gekauft werden, sowie auch die Heiligenbilder: Für die Braut wird das Bild der Heiligen Maria, für den Bräutigam das Bild Jesu gekauft.

Dokumente für die kirchliche Trauung

Außerdem muss auch ein kleiner weißer Teppich gekauft werden, der nach der Trauung im Tempel bleibt. Das Hochzeitskleid sollet weiß, hellblau, hellrosa oder beige sein. Violette und dunkle Kleider sind verboten. Wenn das Kleid keine Ärmel hat, muss die Braut Handschuhe anziehen, die bis zum Ellenbogen reichen und ihn verdecken. Außerdem ist eine Kopfbedeckung z.B.: Schleier oder Ht erforderlich. Der Bräutigam sollte in eine m dunklen Anzug erscheinen.

Die Kleidung des Brautpaars an ihrem Hochzeitstag muss das ganze Leben lang aufbewahrt werden. Ehescheidung wird nur in Ausnahmefällen von der Kirche gestattet. Es ist auch unerwünscht, eine Ehe mit einem Partner einer anderen Konfession abzuschließen. Doch auch hier gibt es Ausnahmen…