Unterschiedliche Verlobungszeit in den verschiedenen Ländern

Unterschiedliche Verlobungszeit in den verschiedenen Ländern

Früher war die Verlobung der Eheschließung gleich gestellt

Der Bruch der Beziehung zwischen den Verlobten während der Verlobungszeit wurde von den umgebenden Menschen negativ beurteilt. Die geschädigte Seite konnte sogar einer Strafe für die auslösende Partei herbeiführen. Die Beziehung zwischen den jungen Leuten während der Verlobungszeit war in verschiedenen Ländern unterschiedlich. z.B. die jungen Leute aus Bauernfamilien in Westfalen ( Deutschland ) haben das Eheleben sofort nach der Verlobung angefangen.

  • Im Gegensatz dazu konnten sich die Verlobten in Italien nur im Haus der Braut treffen, und sich unter Aufsicht der Eltern unterhalten.
  • In der Schweiz mussten die Verlobten eine eigenartige Prüfung ablegen. Beide hatten ein Gespräch mit dem Pastor, der nach diesem feststellte, ob die jungen Leute bereit für die Eheschließung waren.
  • In früheren Zeiten wurden während der Verlobung die vermögensrechtlichen Verhältnisse besprochen, z.B. was die Braut ins Haus des Bräutigams mitbringt. Auch die Hochzeit wurde in dieser Zeit organisiert.
  • In den ländlichen Orten Spaniens dauerte die Verlobungszeit von 3 Wochen bis zu 3 Monaten.

Eine längere Zeit konnte zum Verlobungsbruch führen

  • In Deutschland war die Verlobungszeit sehr lang. Von der Verlobung bis zur Hochzeit konnten ein paar Jahre vergehen.  Die jungen Leute sollten ihr gemeinsames Leben im eigenen Haus aufbauen. Für die Anschaffung des Hauses brauchte man Zeit. Sehr oft war die Verlobung an einem Feiertag organisiert. Die Eltern, Familienangehörigen und die Verwandten von Braut und Bräutigam wurden miteinander bekannt gemacht. Auch Geschenke wurden ausgetauscht.
  • In vielen Ländern bekam der Bräutigam ein Hemd, dass die Braut selbst genäht hatte und die Braut bekam von Bräutigam ein Tuch, ein goldenes Kreuzchen, eine goldene Kette, Schmuck oder einen Ring. Im Fall eines Verlobungsbruches mussten die Geschenke zurückgegeben werden.

In einigen Ländern gab es früher folgenden Brauch

Während der Verlobungszeit mussten sich die jungen Leute, besonders die Braut, vor den „bösen Kräften“ hüten. Als Schutz dienten verschiedene „Hüter“ wie silberne Münzen, trockenes Gras, trockene Blätter usw. Diese Gegenstände wurden in der Bekleidung der Braut versteckt. Während der Verlobungszeit verbrachte die Braut sehr viel Zeit daheim: Sie musste für die Aussteuer für ihr neues Zuhause sorgen. Die Eltern von beiden Verlobten waren in dieser Zeit mit der Vorbereitung der Trauung und der Hochzeitsfeier beschäftigt.