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In Italien
Hochzeitsbräuche bei den Italienern
Eheschließung in Italien
Italien ist ein überwiegend katholisches Land, deswegen spielte die Kirche auch bei den Hochzeiten eine sehr große Rolle.
Bis zum Jahr 1970 war in Italien die Ehescheidung gesetzlich verboten, wenn ein Paar sich unbedingt scheiden lassen wollte, konnte es höchstens erreichen, getrennt leben zu dürfen.
Unverheiratete Frauen und ihre Familien wurden belächelt. Die Pflicht des Vaters war es nämlich, seine Tochter zu verheiraten.
Die jungen Italiener hatten nicht die Möglichkeit frei miteinander zu kommunizieren.

Liebeslieder singen um die Frau zu erobern
Wenn einem Jungen ein Mädchen gefiel, sang er unter ihrem Fenster Liebeslieder für sie. Wenn der Junge dem Mädchen auch gefiel, warf sie ihm eine Blume aus dem Fenster.
Heiraten durfte man zu jeder Zeit des Jahres außer im Fastenmonat Mai. Die besten Tage für Hochzeiten waren Samstage und Sonntage. Ein schlechtes Omen war es, wenn man am Dienstag oder Freitag heiratete. Im 19. Jahrhundert war es üblich, an einem kirchlichen Festtag zu heiraten.
Die Verlobungszeit
Die Verlobung fand im Haus der Braut statt, dazu wurde das Haus festlich mit Blumen geschmückt.
Aber selbst nach der Verlobung durfte das Paar keine Zeit zu zweit verbringen, obwohl die Verlobung absolut verbindlich war.
Das weiße Brautkleid
Das Datum der Hochzeit wurde immer drei Wochen vorher bekannt gegeben.
Das Hochzeitskleid der Braut spielte eine wichtige Rolle auf der Hochzeit. Die Freundinnen der Braut halfen ihr beim Anziehen. Jene Freundinnen würden dem Volksglauben zufolge noch im selben Jahr heiraten. Im 19. Jahrhundert bestand das Brautkleid hauptsächlich aus den Farben Rot und Grün. Erst im 20. Jahrhundert kam das weiße Brautkleid in Mode.
Die Hochzeitsfeier
Nach der Trauung wurde das Brautpaar mit Brotkrümeln, Münzen, Blumen, Nüssen und Bonbons beworfen. Bevor die Braut das Haus ihrer Schwiegermutter betrat, wurde sie von ihr mit Körnern bestreut.
Eine besondere Bedeutung beim Eintritt der Braut in die neue Familie hatte der Gang über die Türschwelle. Diese Bräuche hatten mit der Göttin der Jungfräulichkeit zu tun, die nicht verärgert werden durfte.
Früher wurde die Hochzeit außerdem zweimal gefeiert: Einmal bei der Braut zuhause und einmal beim Bräutigam, dieser Brauch ist seit dem 20. Jahrhundert allerdings nicht mehr üblich. Die Kosten der Hochzeit wurden unter beiden Familien aufgeteilt.
Es gab den Brauch, dass das Brautpaar zum Ehebett begleitet wurde, das von den Müttern des Brautpaares mit Blumen geschmückt war. Die Ecken des Bettes waren mit Weihwasser bespritzt.