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In Israel
Hochzeitsbräuche in Israel
Die Eheschließung bei den Juden
Bei den Juden ist eine Eheschließung dann gültig, wenn das Brautpaar in Begleitung von zwei erwachsenen Männern eines der folgenden drei Rituale durchführt:
1. Die Frau nimmt ein Geschenk vom Mann an (nicht zwingend ein Ring).
2. Die Frau nimmt einen Ehevertrag, den sogenannten “Ketubu”, an.
3. Das Paar bestätigt öffentlich die Eheschließung.
Heutzutage müssen alle drei Rituale erfüllt sein, um zu heiraten. Die Trauung findet in einer jüdischen Kirche, der Synagoge, statt. Das Brautpaar schreitet dann meistens in Begleitung der Eltern durch den Gang und hält unter der “Tschuppa”, das ist ein Zelt, welches ihr früheres Leben symbolisiert, an. Dann trinken beide einen Schluck Wein, der den Anfang der Ehe symbolisieren soll. Das Brautpaar wird dann vom Rabbi gesegnet und tauscht dann die Eheringe aus, diese sind schlicht, ohne Verzierung.

Die endgültige Eheschließung
Im zweiten Teil werden sieben Segenswünsche für das Brautpaar ausgesprochen und dieses nimmt den zweiten Schluck Wein, der nun die endgültige Eheschließung darstellt. Nachdem die Weingläser leer sind, müssen sie zerschlagen werden, denn die Zerbrechlichkeit der Weingläser kann auch auf die Zerbrechlichkeit des Menschenlebens übertragen werden und soll daran erinnern, dass das Glück und die Zeit begrenzt sind.
Die Eheschließung in der Synagoge dauert ca. 20 Minuten. Wenn jemand ein zweites Mal heiraten will, wird dies komplizierter. Eine geschiedene Frau braucht eine Erlaubnis vom Rabbi, um erneut zu heiraten. Die Hochzeit darf außerdem nicht an Samstagen oder einigen Feiertagen stattfinden. Es müssen mindestens zwei Zeugen anwesend sein. Der Ort, die musikalische Begleitung, Blumen und Hochzeitskleidung dürfen selbst ausgesucht werden. Die Braut darf während der Trauung aber keinen Schleier vor dem Gesicht haben, vorher und nachher schon ( damit der Bräutigam nicht die falsche Frau heiratet).