Traditionen und Bräuche der Verlobung

Traditionen und Bräuche der Verlobung

Früher sollte das Verlöbnis mit einem Ehepfand bestätigt werden.

Derjenige, der das Pfand annahm, band sich damit.

Das Pfand bestand damals aus ganz persönlichen Dingen. Es waren Hut und Mantel, Schuhe oder Handschuhe, Messer und Nadel. Aber es könnte auch aus Kostbarkeiten bestehen: Schmuck, Goldstücken oder Geld. Auch ein Band oder Schnur, die die Bindung symbolisierten, dienten als Ehepfand. Ganz eindeutig war der Verlobungsring. In den Alpen erhielt die Braut bei der Verlobung ein Goldstück (Traupfennig) als Ehepfand, aus dem manchmal Trauringe geschmiedet wurden.

Die Tradition des Heiratsantrages

Der Knoten ist das Symbol der Verlobung. Ein Knoten bedeutet eine Verbindung, die man noch einmal lösen kann. Der Bräutigam schenkte oft seiner Braut eine Brosche oder ein Armband, die aus kunstvollen Knoten bestanden. Dieser Schmuck war ein Zeichen für die noch zögerliche Liebe, ein Zeichen dafür, dass man noch alles ändern kann.

Früher sollte das Verlöbnis mit einem Ehepfand bestätigt werden. Derjenige, der das Pfand annahm, band sich damit

Ein Knoten als Symbol der Verlobung – Die Farben der Verlobung

Früher hatten einigen Farben eine symbolische Bedeutung bei der Verlobung. Der frisch Verlobte schickte seiner künftigen Schwiegermutter am Tag nach der Verlobung einen Blumenstrauß aus weißen und rosa Blumen. Der Braut schenkte der Bräutigam einen Strauß aus rosaroten Blumen. Diese Farben bedeuten die erblühende Liebe. Beim festlichen Verlobungsessen wurden die Tische mit weißen Tischdecken gedeckt und mit Blumen in Rosa und Pastelltönen dekoriert.

Blumen als Kopfschmuck der Braut

Verlobungsring

Früher steckte man sich nicht gegenseitig bei der Verlobung die Ringe an. Der Bräutigam schenkte seiner Braut einen kostbaren Verlobungsring, während er sich selbst steckte ein Ring sich zur Besiegelung des Verlobungsvertrages selbst an den Finger.

Früher steckte man sich nicht gegenseitig bei der Verlobung die Ringe an.

Der Brauch der Aussteuer

In der Zeit zwischen Verlobung und Hochzeit vollendete früher die Braut ihre Aussteuer. In Süddeutschland gehörte zur Aussteuer ein Leinwandkasten. Er war voll mit fertig gewebter Leinwand gestopft, dazwischen wurden Silberlöffel und Wachsstöcke gesteckt. Eine große Rolle bei der Aussteuer spielte die Truhe.

Die Aussteuertruhe wurde mit Namen und Geburtsjahr versehen. Darin wurde alles, was das Mädchen für den künftigen Haustand an Wäsche gewebt und genäht hatte, aufbewahrt. Dazu gehörten Handtücher, Laken, Kissenüberzüge usw. Auch Leibwäsche und Kinderhemdchen, sowie ein Sack Gänsedaunen kamen dazu. Die Sachen, die das Mädchen vom Paten und der Patin bekam, gehörten genauso in die Aussteuertruhe.

Bräuche und Sitten, die mit den Eheringen verbunden sind

In Norddeutschland legte die Braut nach der Hochzeit ihr weißes Brautkleid in die Aussteuertruhe und bekam es nach ihrem Tode noch einmal angezogen. In anderen Orten webte sich die junge Frau nach der Hochzeit als erstes ein Totenhemd und legte es in die Truhe unter die Kinderhemden. Es symbolisierte, dass die Geburt und der Tot sich sehr nah sind.