Wisst Ihr wie die Sitte des Brautkaufs entstanden ist?

Wisst Ihr wie die Sitte des Brautkaufs entstanden ist

Welche Traditionen mit dem Brautkauf verbunden sind? Und welche Rolle er in der modernen Ehe spielt?

Heutzutage ist das Kaufen der Braut eine fröhliche und spaßige Zeremonie. Der Bräutigam muss darauf vorbereitet sein, für seine Braut zu bezahlen oder sie gegen etwas anderes einzutauschen, außerdem wird während diesem Ritual seine Liebe zu der Braut getestet. Deren Brautjungfern, Freundinnen und Nachbarn bereiten im Vorfeld verschiedene Tests und Spiele vor, die sie sich entweder selbst ausdenken oder von früheren Hochzeiten kennen.
Für den Bräutigam werden komplizierte Rätsel und Fangfragen erfunden – und das alles, um die Erinnerung an den Hochzeitstag des Brautpaares zu festigen.

Der weitverbreitete Brautkauf

Auf die Treppenstufen, die zum Zimmer der Braut führen, werden verschiedene Buchstaben hingelegt. Der Bräutigam soll zu jedem Buchstaben ein zärtliches Wort für seine Braut finden und es laut ausrufen.
Außerdem werden auf den Stufen Fragen zur Braut und ihrer Familie hingelegt, die der junge Bräutigam beantworten muss, um eine Stufe höher treten zu dürfen. Wenn er eine Frage falsch beantwortet, muss er eine Geldstrafe zahlen.

Der Trauzeuge bekommt einen Apfel mit vielen Zahnstochern drin, er muss zu jedem rausgezogenen Zahnstocher ein liebes Wort für den Bräutigam finden.
Der Bräutigam bekommt ebenfalls einen Apfel mit eingesteckten Streichhölzern. Eins soll kürzer als die anderen sein. Der Bräutigam muss die Hölzer solange rausziehen und zu jedem eine gute Eigenschaft seiner Braut nennen, bis er das kürzere Streichholz zieht.

Man kann auch Papierherzen auf jede Stufe legen, auf den Herzen stehen verschiedene Heiratsgründe, z.B.: „Vernunftheirat”, “Geldheirat”, “Wegen Schwangerschaft” usw. Auf der obersten Stufe wird ein Herz mit Aufschrift ” Aus Liebe” hingelegt. Der Bräutigam soll auf die Stufen mit den falschen Antworten nicht betreten, das Treppengeländer darf er auch nicht benutzen. Der Sinn besteht darin, dass der Trauzeuge darauf kommen soll, den Bräutigam auf den Armen hochzutragen.

Eine weitere Variante: Im Treppenhaus werden Kamillenblumen aus Pappe in zwei Farben hingelegt.

Wenn der Bräutigam auf die Stufe mit einer roten Kamille getreten ist, muss er ein zärtliches Wort für die Braut finden; wenn auf die Stufe mit blauer Kamille tritt, muss er sie ausschimpfen. Wenn er kein Schimpfwort sagen möchte, muss er eine Geldstrafe zahlen.
In aufgeblasene Luftballons werden Zettelchen reingelegt. Auf einem Zettel steht “Schlüssel”. Der Bräutigam soll nach und nach die Luftballons zerplatzen. Wenn er den Luftballon mit dem Zettel “Schlüssel” zerplatzt hat, kriegt er den Schlüssel vom Zimmer, wo die Braut auf ihn wartet. Wenn er einen falschen Ballon zerplatzt, muss er erneut eine Geldstrafe zahlen.
Der Bräutigam wird mit einem Glas Wasser entgegengenommen. Er soll in das Glas so viele Münzenreinwerfen, bis das Wasser überfließt. Dem Bräutigam werden 3 Gläser gegeben. In ein Glas soll er reintun, was rauscht; in das andere, was plätschert. …Der Bräutigam soll Phantasie zeigen!

Dem Bräutigam werden 3 Weingläser vorgeschlagen: mit Sauerwasser, Süßwasser und Salzwasser.

Mit welchem Gesichtsausdruck er das Wasser aus allen 3 Gläsern trinkt, mit dem wird er auch mit der Braut leben.
Die Eingangstür zu der Wohnung der Braut und alle Türen in der Wohnung sind geschlossen.

In einem Zimmer, hinter einer verschlossenen Tür wartet die Braut auf den Bräutigam. Auf jeder Tür hängt ein Zettel mit Aufgaben. Der Bräutigam macht nach und nach alle Aufgaben. Wenn er sie korrekt löst, wird die Tür geöffnet. Wenn die Braut nicht im Zimmer ist, geht er zur nächsten Tür beantwortet die Fragen dort. Wenn er eine falsche Antwort gibt, muss er eine Geldstrafe zahlen. Das geht so lange, bis er die Braut findet.

Der Bräutigam soll mit Geldmünzen auf ein Tablett oder einen Tisch den Namen siner Braut schreiben.
Der Bräutigam soll seine Braut auf Kinderfotos erkennen. Die Fotos kann man an Fäden an die Decke hängen. Der zukünftige Ehemann soll hochspringen und die Braut auf den Fotos küssen.
An der Wand hängt eine Zielscheibe mit einigen Aufschriften: “Aus Liebe”, “Geldheirat”, “Die Freunde haben uns verkuppelt”, “Eine Dummheit gemacht”, “Woher soll ich das wissen” usw. Der Bräutigam muss versuchen die richtige Aufschrift zu treffen. Die Aufschrift, die er trifft, ist der Grund für die Heirat.

Auf Spielkarten sind verschiedene Fotos von anderen Personen und ein Foto der Braut aufgeklebt. Der Bräutigam soll eine Karte ziehen, auf der möglichst die Braut drauf sein soll. Ein schiefgegangener Versuch oder die Entscheidung eine andere Karte zu ziehen, müssen bezahlt werden.
Der Bräutigam soll ein Gedicht für seine Braut aufsagen oder mit Freunden ein Liebeslied singen.
Der Bräutigam soll den “Tanz der Schwäne” oder den “Zigeunertanz” unter eigener Musikbegleitung tanzen.
Auf einem Blatt Papier lassen alle anwesenden Frauen ihren Lippenstiftabdruck. Der Bräutigam soll an dem Abdruck erkennen, welche Lippen die seiner Braut sind.

Der Bräutigam soll die Braut an ihrem Finger erkennen. Es wird ein Bettlaken aufgespannt, hinter dem einige Mädchen einen Finger zeigen. Der Bräutigam soll erkennen, auf welchen Finger er den Ehering anstecken wird.

Wenn der Bräutigam zum Zimmer der Braut kommt, soll er so ein „Zauberwort“ oder einen „Zaubersatz“ sagen, damit die Tür aufgeht. Der Bräutigam soll draufkommen, den Satz „Ich liebe dich!” zu sagen.
Auf die Tür ins Zimmer der Braut wird Tapete geklebt. Dem Bräutigam wird gesagt, dass es kein Zimmer mehr gibt. Wenn er das nicht glaubt und die Tapeten an der Tür zerreißt, muss er eine Geldstrafe für den zugefügten Schaden zahlen.

Lustiger Brautkauf: „Ruf mich, mein Liebling”.

Der Bräutigam kommt zum Zimmer seiner Braut. Die Tür ist zu, und an der Tür hängt ein Blatt mit einer farbenfrohen Aufschrift: “Ruf mich, mein Liebling”.
Der untere Teil des Blattes ist in kleine Streifen zerschnitten (wie für die Tel. Nr. bei Kleinanzeigen). Der Bräutigam soll die Streifen der Reihe nach abreißen und für jeden Streifen ein liebes Wort (dem Alphabet nach) für seine Geliebte finden.
Wenn dem Bräutigam nichts einfällt, muss er Geld zahlen.
Der Wettbewerb ist zu Ende, wenn alle Streifen abgerissen sind oder die Braut sich meldet.

Brautkauf: „Die Jagd auf die Braut”

Der Bräutigam kommt zu dem Haus der Braut und erfährt, dass seine zukünftige Frau sich irgendwo versteckt hat und er sie suchen muss. Nun sind seine Jagdinstinkte geweckt.

Für den Anfang soll er auf ihre Spur kommen, also herausfinden, in welche Richtung sie gelaufen ist. Um den Bräutigam noch mehr zu verwirren, sind neben dem Haus der Braut verschiedene Schuhabdrücke hinterlassen worden. Für jede falsche Spur, muss der Bräutigam eine Geldstrafe zahlen und bei den Brautjungfern um einen neuen Versuch bitten. Wenn die Richtung festgelegt ist, erwarten den Bräutigam auf dem Weg wilde Tiere (an der Wand des Hauses sind verschiedene lustige Fotos aufgeklebt, darunter auch ungewöhnliche Fotos der Braut). Damit die Tiere den Bräutigam nicht stören, soll er sie mit dem Bogen erschießen. Im Endeffekt soll der Jäger alle Tiere treffen und die Fotos seiner zukünftigen Frau nicht berühren.

Wenn der Bräutigam beim Schießen ein Foto der Braut trifft, muss er Geldstrafe zahlen. Ein guter Jäger muss eine feine Nase haben, deswegen soll es bei der nächsten Aufgabe aus verschiedenen Sachen die auswählen, die nach dem Parfüm seiner Braut riechen. Wenn diese Tests bestanden sind, bleibt noch eine letzte Aufgabe: Seine Braut ist angeblich in einem Verlies versteckt (es kann ein kleines Haus mit einem Schloss sein). Der Bräutigam muss sich den Schlüssel für das Schloss verdienen, um sie zu retten. Zu diesem Zweck schweben über dem Häuschen Luftballons mit Zetteln innendrin, in einem von ihnen steht das Wort „Schlüssel“. Der Bräutigam muss diesen Luftballon mit Pfeil und Bogen treffen. Wenn er einen falschen trifft, muss er mit einer Geldstrafe rechnen. Seine Braut kann er befreien, indem er den richtigen Ballon trifft.

Der Brautkauf im Krankenhaus

Der Bräutigam und seine Freunde kommen in das Treppenhaus der Braut. Die Tür ist zu, quer über der Tür hängt das Schild „Quarantäne”. An beiden Seiten der Tür stehen zwei Freundinnen der Braut, beide haben weiße Mäntel an (sind die Krankkenschwestern).
Bevor der Bräutigam ins Haus der Braut hereingelassen wird, muss er desinfiziert werden. In seinen Mund wird Wodka (Wein oder Saft) aus einer Spritze gespritzt. Aus einem Glas mit Beschriftung „Viagra” kriegt der Bräutigam Tabletten.

Arzt (sagt zu dem Bräutigam):
„Wir haben einen Anruf bekommen, dass es einen Patienten mit der Diagnose „Verliebt sein” gibt. Sind Sie es?

Therapeut: „Ja, Sie sind aufgeregt, blass, Sie haben einen beschleunigten Puls, ein seltsames Lächeln. Wir müssen Sie untersuchen, bevor Sie in die Wohnung reingehen…
Ich gebe Ihnen eine Überweisung für den Facharzt, sie müssen untersucht werden!
Aber die Medizin ist bei uns nicht kostenlos. Deswegen müssen Sie für die Untersuchung bezahlen.“
Der Augenarzt:
„So, jetzt müssen wir Ihre Augen untersuchen! Gucken Sie bitte auf diese Zahlen und sagen Sie, was sie bedeuten.“
– Eine Zahl, die dem Alter der Braut entspricht. (z.B. “20”)
– Das Geburtsdatum der Braut.
– Eine Zahl, die dem Alter seiner zukünftigen Schwiegermutter entspricht.
– Das Datum der Hochzeitsfeier.
– Das Datum der Begegnung mit der Braut.
Wenn der Bräutigam eine falsche Antwort gibt, sagt der Augenarzt:
„Sie haben eine falsche Antwort gegeben. Sie müssen behandelt werden und die Behandlung selbstverständlich auch bezahlen.“
Der Psychotherapeut:
„Sind Sie zufällig ein Maler? Malen Sie bitte ein Porträt Ihrer Braut!”
(Es wird ein Blatt Papier gebracht, und der Bräutigam muss malen)Wenn die Braut gar nicht zu erkennen ist, muss der Bräutigam neue Versuche machen oder eine Geldstrafe bezahlen.
Ein Genetiker:
„Sie sehen gesund aus, aber wir müssen Ihren Genotypus untersuchen. Wir kennen Sie gar nicht und wir möchten Sie gerne kennen lernen.”
Die Freunde des Bräutigams sollen seine Erfolge schildern.
Hals-Nasen–Ohren-Arzt:
„Lieber..(Name des Bräutigams),
Sie haben sich entschieden zu heiraten. Und wie Sie sagen – aus Liebe.
Damit keiner an Ihrer Liebe zweifelt, müssen Sie sehr laut schreien: “Ich liebe dich!”
Wieso schreit er so leise?
Vielleicht hat er Halsschmerzen?
Wir müssen Ihn behandeln.“
Der Therapeut:
„Nach unseren Untersuchungen sind wir überzeugt, dass sie unheilbar krank sind, und die Diagnose lautet: Lebenslänglich verliebt!“
„Also, nehmen Sie Ihr Medikament, das wir Ihnen verschrieben haben. Das Medikament heißt: (der Name der Braut). Nehmen Sie es mit ins Standesamt.“